Tagebuch 2014

Arche-Tagebuch

November + Dezember – in diesen beiden Monaten beschäftigten wir uns intensiv mit unseren beiden ‚Großprojekten‘: Ausstellung in der Stadtbibliothek sowie dem Ehrenamtsstand auf dem Weihnachtsmarkt. Infos dazu sind zu finden unter ‚Veranstaltungen‘ und ‚Presse‘.

September, Oktober – ziemlich ’spät-herbstlich‘ Anfang September dann ‚Golden’……

die Ackerflächen: Der Regen hat vor allem bei den Wildkräutern wie Disteln, Löwenzahn, Ampfer und vielen Gräsern zu einem derart starken Wuchs geführt, dass die angesäten Pflanzen wenig Chancen hatten. Dem Emmer auf einer Fläche von Willi Schobert hat dann der Hagel den Rest gegeben. Mittlerweile ist er als Gründüngung eingearbeitet. Die Ackerdemiker sind also nicht sehr zufrieden mit diesem Jahr. Immerhin sind die Kartoffeln in Uttenreuth gut gewachsen, auch wenn wir sie ein oder zweimal hätten hacken müssen. Wenn es der Regen zuläßt werden wir uns in den nächsten Tagen an die Ernte machen. Auf dem Acker in Atzelsberg haben Wolfi und Theresa mit einer sogenannten „Kartonansaat“ noch einmal einige Quadratmeter für die Herbstaussaat vorbereitet. Neu ist auch ein 1500 Liter Wasserfass auf Rädern, so dass wir nächstes Jahr genug Wasser zum Gießen haben werden. Eine Saatmaschine bekommen wir auch – jetzt brauchen wir nur noch einen brauchbaren Traktor.
Ansbach-Triesdorfer Frankenrind: Beide Tiere hatten auf dem Schoberthof keine große Lust ihre selten gewordene Rasse zu erhalten. Kilian kam seiner Aufgabe als Deckbulle nicht nach und auch Julia wurde nicht trächtig. Das machte nun leider ihre Vermarktung notwendig. Erfreulicherweise finden sich bei den Fleischpaketen immer schnell Abnehmer, so dass nicht alle zum Zug kommen. Die Qualität ist erstklassig.

Frankengänse: Mit einem Ganter und fünf Gänsen haben wir nun schon eine kleine Herde zusammen. Wir müssen uns überlegen, wieviele wir über den Winter bringen wollen, sollte also jemand eine Martinsgans oder eine kleinere Weihnachtsgans wollen – dann bitte melden. Drei könnten wir abgeben.

Bartkaninchen: Die Armen mussten in der Ferienbetreuung der Pfadfinder einiges aushalten. Ihre ruhige und gutmütige Art hat also auch Nachteile – so wird man einfach nicht in Ruhe gelassen 😉
Auch hier werden im Winter nicht alle behalten. Zwei Damen übernimmt die Familie Murmann. Wir hätten damit noch einen Rammler und eine Häsin abzugeben – gerne auch lebendig.
Ob die letzten Deckversuche erfolgreich waren, wird sich in den nächsten Tagen zeigen.

Bienen: Wir gehen mit vier Völkern in den Herbst – der Honig für dieses Jahr ist schon geerntet. Johannes hat einen großen Teil der gefüllten Waben in den Beuten belassen. Sie erhalten schon Winterfutter, obwohl immer noch ein bißchen was zu finden wäre. Aber wer fliegt bei so einem garstigen Wetter schon gerne aus!?! Wir suchen immer noch an der Imkerei Interessierte, die ein oder zwei Völker betreuen möchten.

Die Bauhütte: Freundlicherweise haben uns die Pfadies, ihre „Bauhütte“ überlassen und wir haben sie auch schon als „Brauhütte“ eingeweiht. Sie soll noch etwas wintertauglicher gemacht werden. Außen herum ist noch genug Platz für eine geräumige Voliere, die nach Fertigstellung von einer kleinen Herde der Augsburger Hühner bewohnt werden soll. Wir haben damit einen eigenen kleinen Bereich auf dem Pfadiegrunstück. Hier und in der Werkstatt werden wir demnächst sicher einige Werkabende verbringen. Die im Frühjahr gebauten Hochbeete haben sich als außerordentlich ergiebig erwiesen, Platz für zwei weitere ist noch vorhanden.

August – einige Sommertage heiß + warm
Ende des Monats kommt der Regen stark – jetzt steht das Wasser auf dem Acker!! Mit meinem Kräuterbuch machte ich mich mal auf und entdeckte ‚Schätze‘ u.a. echtes Johanniskraut, Acker Senf, großes Schöllkraut, Weg Rauke, weiß Klee + Wiesenklee + sauer Klee, Acker-Hellerkraut, Schachtelhalm und die wilde Karde. Beinwell ist eine robuste Pflanze und liebt das rauhe Klima + den Lehmboden. ‚Urban gardening‘ hält Einzug auf dem Acker Wolfgang + Theresa probieren es mal mit gelb Senf, Phaselia, Spinat und der Zottelwicke. – Mal sehen wie dieses Kultur-Saatgut, zu später Zeit ausgesät, in den diversen Kartons und Behältnissen aufgeht und wächst. Spannend…

TERRA MAGICA® Schwarze Erde haben wir auf der ‚grünen Lust‘ erworben, das lagert unter einer Plane auf dem Acker. Das Verfahren zur Herstellung von Terra Magica ist ganz einfach: Biomasse wird mit Kohlenstoff und Mikroorganismen gemischt. Unter Mitwirkung insbesondere von Regenwürmern und anderen sich neu angesiedelnden Bodenlebewesen entsteht die äußerst fruchtbare Humuserde. Wir werden die nächste Zeit noch Grünschnitt einarbeiten und im Frühjahr dann ausbringen.

Nach einem Monat Pause sind übrigens auch wieder 9 Kühe auf der Weide in Atzelsberg.

 

Juli – Trockenheit – zu wenig Regen
Der Acker verändert sein Gesicht. In diesem Sommer sind die Disteln heftig am wachsen. bis 2m hoch!! Von den Quecken mag ich garnix schreibe!! Der Breitwegerich braucht viel Platz und duldet nichts neben sich. Haferartiges Gras ist weit verbreitet. Knäuelgras, Rispengräser, Wiesenkammgras, Land-Reitgras, auch der Fuchsschwanz, ‚falsche Kamille‘, der weiße Gänsefuß all dieses ist überall auf dem Acker anzuteffen. Die echte Kamille, die Kornblumen, den Mohn, die Ringelblumen, die Sonnenblumen, den Sonnenhut, all dies und mehr können wir in diesem Sommer nur auf anderen Feldern und Äckern bewundern!!!!

Die 11 Kühe vom Schobert Hof waren bis Anfang Juli auf der Weide und ließen es sich gut gehen. Nun ist alles abgegrast und sie ziehen weiter Richtung Marloffstein

 

Juni – am 8. + 9. + 10. Juni — 35° —
jetzt grünt und blüht es wirklich überall und die ersten Holunderküchle wurden auch schon im Öl ausgebacken. Die Wildkräuter sind insgesamt in guter Erntereife. Tees lassen sich leicht herstellen aus Blättern von Him-, Brom- und Erdbeere aromatisiert mit Minze und Goldrute, herzkräftigend mit Weißdorn und vielem mehr.

Die Bienenvölker haben bereits zweimal geschwärmt – insgesamt sind es im Moment vier Völker, die fleißig arbeiten. Ein Schwarm war schon eingefangen, hat aber dann doch noch mal das Weite gesucht. Es ist immer wieder faszinierend sich vor die Beuten zu setzen und das Kommen und Gehen zu beobachten.

Der auf einem Acker bei Uttenreuth ausgebrachte Emmer macht uns leider keine große Freude – die Beikräuter sind inzwischen wesentlich größer als die spärlichen Keime und so wird die Getreideernte dieses Jahr wohl nichts werden. Der Winterroggen, den wir eigentlich nur als Gründüngung auf der Insel ausgesät haben, ist zwar groß und super gewachsen, hier sieht man aber die fehlenden Nährstoffe im sandigen Boden, denn er ist dünn und hat nur kleine Ähren. Falls sich im nächsten Jahr mal ein paar Leute zusammentun wollen, um alte Getreidesorten zu erhalten, dann muss der Boden vorher noch mit viel Mist verbessert werden.
Die Kartoffeln in Uttenreuth kommen gut, wollen ganz bald gehackt und gehäufelt werden.

Für die Schafsgruppe gab es schon ein paar Rückmeldungen. Gatterteile und alles andere wird auf die Insel nach Uttenreuth gebracht und dann der Gehegebau beginnen.

 

Mai – es grünt und blüht und wächst
Auf dem Acker wurden noch verschiedenes ausgebracht z.B. Erdmandeln, Erdbirnen, Meerrettich, Stangenbohnen, wilde rankende Tomaten, Beinwell, Rhabarber, Meerrettich. Der ausgiebige Mairegen hat so manches sehr rasch wachsen lassen. Die Bei- Wild- oder Un-kräuter schießen im wahrsten Sinne in die Höhe. Oh, oh. Mit unseren einfach Hackgeräten ist dem nicht so leicht beizukommen. Der Boden ist durch die vielen Bodenbewohner teilweise gut gelockert. In diesem Jahr gibt es auch noch neue Ackerbewohner: die Nacktschnecken. Die gabs 2012 + 2013 nicht. Deshalb hatten wir da auch viele viele Sonnenblumen!!

Eine unserer Häsinnen hat schon Nachwuchs. Wir werden also auch diesen Sommer mit kleinen Bartkaninchen Öffentlichkeitsarbeit machen können. Auf der Grünen Lust in Anwanden haben Heike und ich eine sehr nette Familie aus Roth kennengelernt, die ihren Hof auch nach Arche-Kriterien bewirtschaften und auch Bartkaninchen haben. Wir sind dorthin eingeladen und werden auf unseren nächsten Stammtisch einen Termin vereinbaren.

Eine unserer Frankengänse bei Willi auf dem Hof läuft ganz stolz mit ihren drei Gösseln umher, eine zweite sitzt noch auf ihren Eiern, mal sehen was daraus wird.

Eine sehr alte Schafrasse, das Deutsche Karakulschaf, wird im Moment nur noch von wenigen Züchtern gehalten. Anita und Heinz Gerstner aus Thalmässing suchen händeringend nach Interessierten. Die Insel in Uttenreuth wäre gut geeignet. Allerdings muss sich eine Schafgruppe zusammenfinden, die sich um Gehege, Unterstand und Wechselweidung kümmert. Geht mal in euch, bei drei, vier Betreuern ist jeder nur einmal die Woche dran um nach den Tieren zu sehen.

Ende Mai sind 11 Kühe – auch Kälber dabei – auf der Weide. Sie sind vergnügt und freuen sich sichlich über das üppige Futter.

 

April, der Frühjahrsregen fehlt einfach…
Die Bartkaninchen machten einen Reise nach Weiden zu einem Rammler. Mal sehen ob es zu Nachwuchs kommt. Im Moment sind ja 2 Mädels + 1 Rammler im Gehege. Wir überlegen gerade ob wir uns ‚Augsburger‘ Hühner anschaffen. Platz ist noch bei den Zwerghühnern. Helmut macht sich schlau. Die Bienen nehmen auch ihre Aktivitäten auf – klar, es blüht überall. Die Temperaturen teilweise bis 20 ° nachts gehts runter bis 5 °.

Auf dem Pfadi Gelände sind 2 Hochbeete angelegt worden. Können ganz bald bepflanzt werden. Auch aufm Acker gehts voran. Nochmal 3 Reihen Getreide gesät – diesmal ja viel eher – Feldforschung für Bauer Walz, der wissen möchte wie die alten Getreidesorten auf dem schweren Lehmboden gedeihen. Die Hälfte des Kartoffelackers ist dieses Jahr mit Süßlupinen versehen. Grünkohl + Rosenkohl ausgebracht. Am 14.4. kommt ein kleiner Regen – bis dahin nur Trockenheit. Das ist natürlich ein Witz bei dem trockenen Acker…Auch bis zum 25.4. nix nix nix.. Das Saatgut schlummert im Boden. Felder und Äcker sind staubtrocken. Geringste Niederschlagmenge von Dez. bis April seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vor 135 Jahren. Ja, so stehts in der Zeitung!! gut, Ende des Monats ist dann der Regen da. Alles wächst!

 

März, richtig Frühling bereits am Anfang des Monats
Die Winter-Ruhe-Zeit ist auch Anfang des Monats für uns vorbei. Wir schaffen fleißig auf dem Acker. Am Waldrand blühen bereits die Weidenkätzchen und die Kornellkirsche. — Die Hackschnitzel sind nun endlich mit Schubkarre + Eimern verteilt. Wege über dem Acker angelegt, die ersten gelben + blauen Süßlupinen gesät. 20 qm mal mit Folie abgedeckt – um ‚Unkraut‘ zu beobachten. Eine Hängerladung mit Komposterde wurde zum Acker gefahren. Zum Mulchen bestens geeignet z.B. für die ersten Rhabarber Pflanzen.

Auf einer Ackerfläche zwischen Marloffstein und Uttenreuth – 2.400 qm – wird EMMER Getreide vom Willi ausgebracht. Sehr schön, dann haben wir gleich nächstes Jahr unser eigenes Getreide zu Brot backen…

 

Februar, so richtig Winter will es einfach nicht werden
Gleich am Anfang des Monats ging die ‚Hackschnitzel-Aktion‘ weiter. Nochmal 2 Reihen konnten von 4 starken Mädels angelegt werden. Weitere Feldversuche mit Hackschnitzeln um zu sehen wie die Quecke + die Ackerkratzdistel darunter wachsen.

Ach übrigens – wir haben nun einen Ganter, einen Franken-Ganter. Er kam zu den anderen Frankengänsen beim Willi in Uttenreuth dazu. Von den Bartkaninchen gibt es einen männlichen + 2 weibliche. Vermehrung ist nicht angestrebt, da es Geschwister sind. Wir sind auf der Suche nach einem Rammler.

Mitte des Monats ist der Frühling da, 10-12° – des wird nix mehr mit dem Winter. Am 15.2.14 fahren wir nach IPHOFEN zur Saatgutmesse. Etliches an alten Sorten Gemüse + Blühpflanzen konnten wir erwerben. Eine ‚Volkacher Quitte‘ ergatterten wir günstig und pflanzten Sie gleich am Sonntag in unsere Baumreihe.

Ihr merkt schon wir sind fleißig mit Werbung und Öffentlichkeitsarbeit beschäftigt. Das offene Konzept der Arche hat sich noch nicht sehr weit herumgesprochen, so dass es nur wenige Aktive sind, die unsere Gemeinschaftsflächen nutzen und bearbeiten. Warten wir mal die Vegetationsphase ab ;-)). Das tun unsere Bienen nicht, sie fliegen schon fleißig und das heißt auch, dass sie zu brüten begonnen haben, allzu kalt darf es nun nicht mehr werden. Setzt euch hin, schaut ihnen zu und sammelt das eine oder andere Pollenkügelchen auf, dass sie beim Reinkrabbeln verlieren, sie enthalten viele Vitamine, Mineralien und Aminosäuren.
Auf dem Schoberthof sind seit zwei Wochen drei junge Kälber geboren worden – sehr „lieblich“ wie Willi zu sagen pflegt und mit ihnen ist der Stall nun voll. Deshalb läßt sich der eine oder andere Abgang nicht verhindern! Ende März, Anfang April wird es wieder 10 kg Kisten mit Bullenfleisch geben. Der Ansbach-Triesdorfer springt nicht so wie er sollte und muss deshalb geschlachtet werden. Bedauerlich, aber nicht zu ändern. Dafür ist es für euch eine gute Gelegenheit günstig sehr gutes Fleisch zu bekommen.

Januar, bis Mitte des Monats kein Frost, kein Schnee

am 11.1. konnte eine kleine Gruppe (3Pers.) mit dem Verteilen der Hackschnitzel beginnen. Zwei Wege wurden angelegt zwei folgen noch. Wir legen teilweise Folie unter um zu sehen wie das ‚Unkraut‘ sich unter der Folie verhält. Erste Überlegungen konkreter Art welches Gemüse wo angebaut werden kann. Wer Lust hatte konnte sich bei dem Pfadfinder Kreativ Workshop: wir schnitzen einen Quirl aus der Spitze unseres Tannenbaumes oder wir bauen uns eine Futtermöglichkeit für Vögel aus dem Stamm des Weihnachtsbaumes beteiligen.. Ein Gewerkel war da auf dem Gelände!! – Herrlich –

Samstag, 18.01.14 fuhr ein kleine Gruppe von der ARCHE zur Großdemo nach Berlin. ‚Wir haben die Agrarindustrie satt!‘ Zum 4. Mal fand eine solche Demo- immer zur Zeit der ‚grünen Woche‘ statt. Diesmal kamen 30.000 Menschen zur Demonstration zusammen. Gegen die Agrarindustrie, gegen das Freihandelsabkommen mit USA, Massentierhaltung (37.000 Schweine in Tierfabriken z.B. in Niedersachsen und Bayern), Hormon + Antibiotica im Fleisch, Gen manipuliertes Saatgut. Das kann nicht sein, das darf nicht sein – das wollen wir nicht!!!

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